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Psychosoziale Kunsttherapie (IFKTP)®

„Das Medium der Kunsttherapie ist die Kunst.

Die wesentliche Aufgabe der Kunsttherapie liegt darin, Selbsterfahrungs- und Heilungsprozesse mittels Kunst anzuregen und zu begleiten.

Die Psychosoziale Kunsttherapie ermöglicht es, Selbstverantwortlichkeit, Erlebnisfähigkeit und Erkenntnisfähigkeit des Klienten zu üben, zu aktivieren und zu kurieren.“  (Alexander B. Schadow)


Klienten legen Wert auf gut ausgebildete Therapeuten bzw. Berater, bei denen sie sich aufgehoben fühlen.

Klaus Matthies formulierte es so: „Wer in Kunsttherapie legitimiert und qualifiziert arbeiten will, muss ein künstlerischer (künstlerisch gebildeter und befähigter) Mensch sein und zugleich ein therapeutischer Mensch (therapeutisch gebildet und befähigt), damit die ästhetische Praxis zur Therapie taugt.“

Eine staatliche Regelung in Bezug auf die Bezeichnung Kunsttherapie ist derzeit nicht vorhanden. Daher unterscheiden sich die angebotenen Qualifikationen stark voneinander. 

Hingegen ist die Weiterbildung Psychosoziale Kunsttherapie (IFKTP)® und die Ausübung derselben sowie die Berufsbezeichnung Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP)® durch das Deutsche Patent- und Markenamt DPMA markenrechtlich zugunsten des Berufsverbandes VDKT geschützt. Der Unterricht orientiert sich an den Weiterbildungsstandards und den Fortbildungs- und Zertifizierungsrichtlinien des Verbandes Deutscher Kunsttherapeuten (VDKT).

In einem Arbeitspapier der Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages vom 5. Oktober 2021 Fachbereich: WD 9: Gesundheit, Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema: „Verankerung von künstlerischen Therapien im Gesundheitssystem“ wird explizit auf das Zertifizierungssystem des VDKT's hingewiesen wird: „Aufgrund fehlender berufsrechtlicher Vorgaben unterliegen Kreativtherapien keiner Qualitätssicherung durch den Gesetzgeber. Es erfolgt jedoch eine Qualitätssicherung auf Initiative verschiedener (Fach-)Verbände für Kreativtherapeuten, die jeweils konkrete Ausbildungsstandards als Zugangsvoraussetzungen für eine Mitgliedschaft im jeweiligen Verband und zur Zertifizierung ihrer Mitglieder festgelegt haben. So zertifiziert z. B. der Verband Deutscher Kunsttherapeuten (VDKT) basierend auf dem System der zertifizierten Fortbildung für Ärzte." Das Zertifizierungssystem des Berufsverbandes wurde bereits vorausschauend vor 18 Jahren etabliert.

Die Bezeichnung dipl. Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP) darf nur nach einer Zertifizierung und Beurkundung durch den Verband Deutscher Kunsttherapeuten VDKT als zuständiger Berufsverband und Fachgesellschaft für Psychosoziale Kunsttherapie geführt werden. 

In einer zweieinhalbjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung werden Weiterbildungsteilnehmer zum Psychosozialen Kunsttherapeuten (IFKTP) qualifiziert. Ein essentieller Bestandteil der Weiterbildung ist, dass die künftigen Psychosozialen Kunsttherapeuten Erfahrungen mit sich und anderen Teilnehmern in künstlerisch-therapeutischen Arbeits- und Beratungssituation machen. Hierzu erwerben die Teilnehmer praktische und theoretische Kenntnisse. Die Weiterbildung fördert die Ausbildung eigener Anschauungen und persönlicher Ausdrucksarten in der Psychosozialen Kunsttherapie. Sie beinhaltet ein hohes Maß an Selbsterfahrungsanteilen. Das künstlerisch-therapeutische Lehrtraining wird als gruppen- und einzeltherapeutische Selbsterfahrung durchgeführt und von praxisorientierten Selbsterfahrungen begleitet.

Der VDKT gibt seinen Mitgliedern (über sein Zertifizierungsverfahren) die Möglichkeit zum Erwerb einer Zertifizierungsurkunde als Qualitätsnachweis der Befähigung einer klientengerechten Durchführung der Therapie bzw. Beratung.

Psychosoziale Kunsttherapie hilft bei der Ausdrucksmöglichkeit und Ausdrucksgestaltung, trägt zur Klärung psychischer Prozesse und zur Ich-Stärkung bei. Die eigenständige Behandlung psychosomatischer Krankheiten und die Ausübung der psychotherapeutischen Heilkunde nach dem Psychotherapeutengesetz sind mit einer Approbation oder der Zulassung als Heilpraktiker nach dem Heilpraktikergesetz HeilPrG bzw. die Zulassung als Heilpraktiker - beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie - nach dem Heilpraktikergesetz HeilPrG verbunden. Bei Erfüllung entsprechender Voraussetzungen können Absolventen der Weiterbildung Psychosoziale Kunsttherapie auch den international anerkannten Bachelor of Arts BA erlangen. Die Weiterbildung Psychosoziale Kunsttherapie besteht inzwischen mehr als 20 Jahre.

Ordentliche Mitglieder des VDKT können bereits seit 2006 regelmäßig am Zertifizierungsverfahren des VDKT teilnehmen. Der VDKT hat dieses Verfahren als erster Berufsverband und als einziger im Tätigkeitsbereich der Künstlerischen Therapien (Bildende Kunst) eingeführt und vorausschauend (der europäischen und internationalen Entwicklung) somit den Mitgliedern des VDKT eine durch das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) geschützte Berufsbezeichnung zur Verfügung gestellt.

Für die Zertifizierung zum Psychosozialen Kunsttherapeuten (IFKTP) durch den Verband Deutscher Kunsttherapeuten (VDKT) bedarf es der Zulassung. Zugelassen werden kann nur, wer die folgenden Voraussetzungen erfüllt: Eine Mitgliedschaft im VDKT sowie die Einreichung eines schriftlichen Antrages auf Zertifizierung an das für die Zertifizierungen des Berufsverbandes zuständige Institut für Künstlerische Therapie und Pädagogik (IFKTP) mit folgenden Bescheinigungen:

  • Eine erfolgreich absolvierte und durch das Ausbildungsinstitut beurkundete Prüfung gemäß den VDKT-Ausbildungsstandards für Psychosoziale Kunsttherapie (IFKTP)® bzw. eine Abschlusszertifikat Psychosoziale Kunsttherapie durch das ASCOL-College als zentrales Ausbildungsorgan des VDKT.

  • Mitgliedschaft im VDKT

  • Beleg über die Überweisung einer einmaligen Prüfungs- und Verwaltungsgebühr und des fälligen Mitgliedsbeitrages auf das Konto des VDKT. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich derzeit für außerordentliche Mitglieder 100 Euro und für ordentliche Mitglieder 120 Euro.

  • Unterzeichnung des Zertifizierungsvertrages.

  • Die Zertifizierung muss nach dem Ablauf von drei Jahren erneut durch den Berufsverband bestätigt werden. Für die Nachzertifizierungen wird vom Berufsverband keine weitere Gebühr erhoben. Zertifizierte Mitglieder erhalten für den Zertifizierungszeitraum die Berechtigung, das Verbandssiegel „Zertifiziert in Psychosozialer Kunsttherapie (IFKTP)®“ und die Zertifizierungsurkunde des VDKT zu nutzen.

  • Mit der Zertifizierung unterstellt sich das zertifizierte Mitglied der Fachaufsicht des Berufsverbandes. Näheres regelt die Fortbildungs- und Zertifizierungsordnung.

Psychosoziale Kunsttherapie steht für eine integrative (Ansätze zusammenfassende z. B. psychodynamisch, verhaltenstherapeutisch, humanistisch), interdisziplinäre (umfassend, fächerübergreifende, unter anderem medizinisch, künstlerisch, psychologisch, pädagogisch), interkulturelle (Kulturen übergreifende z. B. regionale bzw. internationale Kulturen) Orientierung. Sie therapiert psychosozial, d. h. auf psychische und soziale Ursachen zurückgehende Konflikte und Störungen durch die Anwendung künstlerischer Medien wie Malerei, Plastizieren, grafische Gestaltung, Schreiben und Lesen, Spielen, Musik, Tanz und Bewegung u. a..

Psychosoziale Kunsttherapeuten orientieren sich in der Therapie an den Interessen ihrer Klienten, wenngleich Psychosoziale Kunsttherapeuten sehr wohl eine persönliche, fachliche und kulturelle Orientierung vertreten können.

Psychosoziale Kunsttherapeuten arbeiten in der Psychologischen Beratung, Lebenshilfe und/oder der Psychotherapie. Das ASCOL-College sowie der VDKT erkennen eine unterschiedliche Vorbildung für beratende und psychotherapeutische Tätigkeit an, z. B. Psychotherapeuten, ärztlich oder gem. §2 PsychThG approbiert, Heilpraktiker für Psychotherapie, Psychologische Berater und Heilpraktiker.

Über alle Voraussetzungen und Inhalte der berufsbegleitenden Weiterbildung Psychosoziale Kunsttherapie (IFKTP)® informiert Sie die Geschäftsstelle gern in einer persönlichen Beratung.


Übersicht:

  • Bezeichnung: dipl. Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP)

  • Bildungsart: Ausbildung/Qualifizierung

  • Schulart: Einrichtung der beruflichen Weiterbildung

  • Zielgruppe: Heilpraktiker, Krankenschwestern und -pfleger, Ergotherapeuten, Künstler, Kunsttherapeuten u. a. Gesundheitsfachberufe sowie Beschäftigte in psychosozialen bzw. pädagogischen Einrichtungen

  • Zugangsvoraussetzungen: Abschluss der Fortbildung Kreativcoaching

  • Auswahlverfahren: Teilnahme an einem Bewerbungs- und Aufnahmegespräch.

  • Unterrichtsform: alle Fort-, Weiter- und Ausbildungen des ASCOL-Colleges finden auf der Grundlage des Blended-Learning statt, d. h.: berufsbegleitende Weiterbildung mit Präsenzseminaren und Online-Seminaren, Literaturstudium sowie einem Blockseminar, Literaturstudium, E-Learning, Arbeiten in Peer-Groups, Workshops, Einzel- bzw. Kleingruppenunterricht, künstlerische Praxisseminare sowie einem Praktikum in einer entsprechenden therapeutischen, medizinischen oder pädagogischen Institution.

  • Unterrichtsunterlagen: Vortragsunterlagen, ausführliche Handouts zum Download im PDF-Format, Methoden- und Arbeitsblätter

  • Unterrichtszeiten: einmal im Monat als Tages- bzw. Wochenendveranstaltungen sowie ein Blockseminar

  • Weitere Voraussetzungen: psychische Stabilität, Eigeninitiative, Fähigkeit zur Selbstreflexion.

  • Ausbildungsschwerpunkt: Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten für die Tätigkeit als Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP)

  • Inhalte der Ausbildung: Vermittelt werden in den Modulen und Kursen: Grundlagen der Psychologie und Pädagogik, Didaktik, die vier Ansätze der Psychosozialen Kunsttherapie,  Verfahren und Methoden in der Psychosozialen Kunsttherapie, künstlerische Arbeitsweisen und Materialkunde, Therapieverfahren, Diagnostik und Befunderhebung, Therapie- und Behandlungsplanung, Entwicklung der Psychologie, künstlerische Praxis, Einführung in die Forschung, Ästhetik, kreative Techniken, Kunstgeschichte, Anthropologie, Beratungskonzepte und Beratungsmethoden, Grundlagen der Psychiatrie, kunsttherapeutische Indikationen bei Störungsbildern, Gruppen-Supervision, Praktikumsvorbereitung, Rechtsfragen zur beruflichen Tätigkeit

  • Finanzielle Förderung: auf Wunsch monatliche Ratenzahlungen. Teilweise Anerkennung als Bildungsurlaub, in manchen Fällen ist eine Beteiligung des Arbeitgebers möglich. Es besteht die Möglichkeit, die Aufwendungen bei der Steuererklärung geltend zu machen

  • Abschlussart: Abschlusskolloquium

  • Abschlussbezeichnung: Zertifikat Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP) bei Zertifizierung durch den Berufsverband VDKT

  • Weitere Zusatzqualifikationen: z. B. Heilpraktiker für Psychotherapie, klinische Kunsttherapie

  • Wichtige Hinweise: die berufsbegleitende Ausbildung Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP) mit dem Schwerpunkt psychologische Beratung mit kreativen Medien, Psychosomatik und Psychiatrie, schließt mit einer anerkannten Abschlussurkunde des ASCOL-Colleges ab, wenn die drei Bausteine des Studienganges (Grundstudium, Weiterbildung und Ausbildung) erfolgreich absolviert wurden. Die Urkunde berechtigt zur beratenden kunsttherapeutischen Arbeit unter anderem in einer eigenen Beratungspraxis und befähigt zur Aufnahme einer künstlerisch-therapeutischen Tätigkeit in klinischen bzw. therapeutischen Einrichtungen in Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychotherapeuten. Die Berechtigung zur eigenständigen Behandlung psychosomatischer Krankheiten und die Ausübung der psychotherapeutischen Heilkunde ist mit der amtlichen Zulassung als Heilpraktiker für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz (HeilPrG) verbunden.

  • Berechtigung: Zertifizierung und Beurkundung als Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP) durch den Verband Deutscher Kunsttherapeuten VDKT und ordentliche Mitgliedschaft im Berufsverband

  • Prüfende Stellen: ASCOL-College Prüfungsausschuss (interne Prüfung) und Berufsverband bei Zertifizierung und Beurkundung als dipl. Psychosozialer Kunsttherapeut (IFKTP)

  • Gesamtdauer: insgesamt 5 Semester, 2 Semester Kreativcoaching, 3 Semester Psychosoziale Kunsttherapie (insgesamt 30 Monate)

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