Kunstbasierte Psychotherapie HeilprG
(Fort- und Weiterbildung)
„Meine eigene Meinung ist, daß die Künste an erster Stelle eine kognitive Funktion, d.h. erkennende Aufgabe erfüllen. Indem Kunst zeigt, was sie für den Geist kranker Menschen tun kann, erinnert sie uns daran, wozu sie für jeden von uns da ist.“
(Rudolf Arnheim, Kunstpädagoge, Medienwissenschflter und Kunstpsychologen)
Die kunstbasierte Psychotherapie kann als Erweiterung klassischer verbalorientierter Psychotherapieverfahren betrachtet werden. Im Rahmen dieses Ansatzes finden kreative Ausdrucksformen wie Malen, Zeichnen, Plastizieren, kreatives Schreiben oder andere künstlerische Aktivitäten Anwendung. Im Rahmen der kunstbasierten Psychotherapie finden kreative Verfahren Anwendung, deren Ziel die Förderung psychischer Heilungsprozesse ist. Der zugrunde liegende Ansatz geht davon aus, dass Kunst als Medium fungiert, um Empfindungen, Gedanken und unbewusste Inhalte auszudrücken, die sich mitunter nur schwer verbalisieren lassen.
In einem geschützten Umfeld, das von einer emphatischen Therapeutin oder einem Therapeuten geschaffen wird, können Raum, Sichtbarkeit und Bedeutung entstehen. Kunst fungiert in diesem Kontext als Spiegel der Seele, als Brücke zwischen Verhalten und Bedeutung, und als Quelle neuer Perspektiven und Ressourcen. Das angestrebte Ziel besteht nicht in der Kunstsicherheit, sondern in der Stärkung des Selbstverständnisses, der Selbstwirksamkeit und des ganzheitlichen Wohlbefindens.
In der Regel wird die Therapie von qualifizierten Therapeutinnen bzw. Therapeuten begleitet. Diese leiten die Patientinnen bzw. Patienten zur künstlerischen Arbeit an. Gemäß dem Heilpraktikergesetz findet sich keine explizite Regelung für die kunstbasierte Psychotherapie in Deutschland. Die vorliegende Behandlung fällt in den Bereich der sogenannten "psychotherapeutischen Heilbehandlungen". Die Ausübung dieser Heilbehandlungen ist ausschließlich Heilpraktiker*innen bzw. Heilpraktiker*innen für Psychotherapie mit entsprechender Erlaubnis gestattet. Der Begriff der kunstbasierten Psychotherapie beschreibt die Integration von psychotherapeutischen Ansätzen und kreativen Techniken. Kunstbasierte Psychotherapie bezeichnet eine spezielle Form der Psychotherapie, die Kunst als Werkzeug einsetzt. Ihre Durchführung findet in erster Linie in Praxen statt.
Die Psychosoziale Kunsttherapie stellt demgegenüber eine eigenständige Therapieform dar, die sich insbesondere auf bildnerische Gestaltungsprozesse fokussiert und bei der die künstlerische Tätigkeit im Zentrum steht. Dieses Verfahren findet Anwendung in der Behandlung emotionaler und psychischer Themen sowie psychosomatischer Störungen.
Die Psychosoziale Kunsttherapie findet insbesondere Anwendung u.a. in Krankenhäuser und Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Therapiezentren, Beratungsstellen, Jugenszentren, Hospitzeinrichtungen. .
Die Fort- bzw. Weiterbildung Kunstbasierte Psychotherapie gliedert sich in eine:
Fortbildung Kunstbasierte Beratung (mit Teilnahmebestätigung) mit 10 Module
Weiterbildung Kunstbasierte Psychotherapie mit 2ß Module (mit Ziel der Zertifizierung durch den Berufsverband, inklusive Lehrtherapie, Supervision. Am Ende der Weiterbildung muss eine schriftliche Prüfungsarbeit in Form einer Falldokumentation vorgelegt werden.
Das College offeriert darüber hinaus Teilnehmer*innen Module, die der Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung gemäß dem Heilpraktikergesetz (HeilprG) für die Ausübung der psychotherapeutischen Heilkunde dienen. Diese Module sind in der "Ausbildungsbeschreibung Heilpraktikerin / Heilpraktiker für Psychotherapie" der AG Heilpraktiker*innen für Psychotherapie sowie in den vom Bundestag beschlossenen "Heilpraktikerüberprüfungsleitlinien" publiziert.
Die Weiterbildung Kunstbasierte Psychotherapie richtet sich insbesondere an Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker sowie an Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Psychotherapie und Heilpraktikeranwärterinnen und Heilpraktikeranwärter, die eine Erweiterung ihrer bisherigen beruflichen Kenntnisse anstreben und die eine sachkundige Qualifikation im Fachgebiet der kunstbasierten Psychotherapie anstreben. Des Weiteren besteht für Fachkräfte aus den Bereichen Kunst, Soziales, Pädagogik, Medizin und Pflege, die ihre Kompetenzen erweitern möchten, die Möglichkeit, an den Modulen im Rahmen einer Fortbildung teilzunehmen.
Über alle Voraussetzungen und Inhalte der berufsbegleitenden Fort- und Weiterbildung Kunstbasierte Psychotherapie informiert Sie die Geschäftsstelle gern in einem Beratungsgespräch.
Inhalte:
Ansätze der Psychotherapie: psychodynamische, verhaltenstherapeutische und humanistische Psychotherapie
Kunstbasierten Verfahren und Methoden in der Beratung und Psychotherapie
Anwendungsfelder der kunstbasierten Beratung und Psychotherapie
Gestaltung psychotherapeutischer Prozesse
Literatur in der kunstbasierten Beratung und Psychotherapie
Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Beispielmodule:
Materialkunde in der kunstbasierten Beratung und Psychotherapie
Rezeptives Bildarbeit
Kreatives Schreiben
Kunstorientierte Biographiearbeit
Plastisches Gestalten
Bildbetrachtung und Bildanalyse in der kunstbasierten Beratung und Psychotherapie
Abschluss:
Das Zertifikat „kunstbasierten Psychotherapie” wird nach erfolgreichem Abschluss aller Module verliehen. Es berechtigt nur im Zusammenhang mit der Erlaubnis zur Ausübung der psychotherapeutischen Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz HeilprG kunstbasierte Psychotherapie auszuüben.
Organisatorisches
Dauer: Je Modul ca. 1-2 Tage, flexibel gestaltet
Ort: Live-Online-Seminare und Präsenzveranstaltungen
Anmeldung: Über unsere Webseite oder per E-Mail
Beginn: frühzeitige Anmeldung empfohlen, rotierendes System,
Teilnahme: Begrenzte Teilnehmerzahl (Kleingruppenunterricht)
Gesamtzahl der Module: 20
Voraussetzungen: psychische Stabilität, Eigeninitiative, Fähigkeit zur Selbstreflexion, künstlerische Affinität.